Schon seit einigen Wochen bestimmt das Corona-Virus unseren Alltag. Um die Verbreitung des neuartigen Erregers einzudämmen und besonders vulnerable Gruppen zu schützen, wurden umfassende Einschränkungen beschlossen. Dennoch kommt es immer wieder zu größeren Ausbrüchen, die insbesondere Bewohner*innen von Pflegeeinrichtungen bedrohen, da diese wegen ihres Alters und bestehender Vorerkrankungen einem deutlich erhöhten Sterberisiko ausgesetzt sind.
Tritt eine Corona-Infektion auf, müssen die Pflegeeinrichtungen unverzüglich Isolations- und Quarantänebereiche einrichten und infizierte und nicht-infizierte Bewohner voneinander trennen. Zudem müssen auch Pflegebedürftige, die aus Kliniken zurück in die Einrichtung verlegt werden, 14 Tage in Quarantäne, um eine Infektionsausbreitung zu verhindern.
Ambulante Versorgung nur noch eingeschränkt möglich
Auch Pflegebedürftige, die zu Hause betreut werden, können in der momentanen Situation nicht mehr oder nur unzulänglich versorgt werden, da durch die Grenzschließungen Pflegekräfte aus dem Ausland nicht mehr zu ihren Klienten kommen. Deren Versorgung ist nicht gesichert, zumal Pflegeeinrichtungen einen Aufnahmestopp verhängt haben und Tagespflegeeinrichtungen geschlossen sind. Damit steht die Pflegebranche vor einer doppelten Herausforderung. Sie muss in bestehenden Einrichtungen Isoliermöglichkeiten schaffen und gleichzeitig neue Versorgungsmöglichkeiten bei wegbrechen der häuslichen Versorgung schaffen. Die Pflegeeinrichtungen stoßen allerdings hier an ihre räumlichen und personellen Grenzen.
Das TempCare Hotel – Leerstehende Hotels als Alternative?
Andererseits stehen Hotels leer, Einnahmen brechen weg und Service-Mitarbeitende müssen freigestellt werden. Viele Hotels bangen um ihre Existenz, genauso wie deren angeschlossenen Dienstleister (z. B. Verpflegungs-, Wäsche- oder Reinigungsservices).
Damit das jedoch möglich wird, müssen zunächst verschiedenen Rahmenbedingungen geklärt werden, um Hotels temporär als Pflegeheime nutzen zu können. Mit dem Projekt TempCare Hotel haben wir verschiedene Rahmenbedingungen Angedacht ist, dass im Hotel nicht-infizierte Pflegebedürftige durch Service-Mitarbeitende versorgt bzw. betreut werden. Eine Pflegefachkraft wird dabei durch Hotel-Personal unterstützt.
Interview mit Beate Risch zum TempCare Hotel
Personabeschreibungen TempCare Hotel
Ein erstes wichtiges Kriterium zur Realisierung des TempCare Hotels betrifft die zu Pflegenden Personen. Wir haben hierfür mehrere Personas erstellt, um die Eignung überprüfen zu können. Innerhalb der Personas sind dann folgenden Informationen enthalten:
- Angaben zur Person Person (Wer bin ich?)
- Corona-Situation
- Selbstständigkeit -Module der Pflegebedürftigkeit
- Raumbedarf im TempCare Hotel
- Servicebedarfe im TempCare Hotel
- Technik
- Personal
Mit Hilfe der Personas lässt sich dann schnell eine Entscheidung treffen, ob eine Person überhaupt für die Verlegung in ein TempCare Hotel in Frage käme.
Hotel Checklisten
Hotels unterscheiden sich baulich in vielen Punkten von Pflegeheimen, womit zahlreiche Ausschlusskriterien einhergehen. Beispielsweise geht in vielen Badezimmern eines Hotels die Badezimmertüre nach innen auf. Stürzt eine ältere Person im Bad und bleibt hinter der Tür liegen, ist das natürlich hochproblematisch und könnte im Falle eines kardiologischen Notfalls wertvolle Zeit kosten. Wir haben daher alle relevanten Bereiche eines Hotels untersucht und Checklisten erstellt.
Interesse am TempCare Hotel?
Sie interessieren sich für das Konzept des TempCare Hotels? Dann melden Sie sich bei uns. Unter Kontakt finden Sie Möglichkeiten, um uns anzuschreiben.