Mehr Handlungsspielraum für mehr Zufriedenheit
Durch Selbstorganisation gestalten Pflegekräfte die eigene Arbeit aktiv und übernehmen Verantwortung. Eine an Rollen orientierte Arbeitsorganisation ermöglicht es, individuelle Stärken und Vorlieben einzubringen. Die Mitarbeitenden erhalten mehr Handlungs- und Gestaltungsspielraum, um kreative Lösungen zu entwickeln und Ideen umzusetzen. Dadurch entsteht ein Gefühl der Selbstwirksamkeit und eine stärkere Identifikation mit dem Betrieb. [1, 2]
Klare Regeln schaffen Orientierung
Selbstorganisation bedeutet nicht Chaos, sondern braucht klare Regeln und einen Rahmen, in dem sich die Mitarbeitenden eigenverantwortlich bewegen können. Diese Regeln müssen jedoch flexibel sein und regelmäßig reflektiert und angepasst werden, um den Bedürfnissen und Herausforderungen gerecht zu werden.
Gemeinsam den Kulturwandel gestalten
Die Verantwortung für den Kulturwandel hin zu mehr Selbstorganisation liegt sowohl bei den Führungskräften als auch bei den Mitarbeitenden. Es ist wichtig, offen zu kommunizieren und Veränderungsbereitschaft zu zeigen. Führungskräfte sollten den Mitarbeitenden den Raum geben, eigenverantwortlich zu handeln und Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig müssen Mitarbeitende bereit sein, ihre Komfortzone zu verlassen und neue Verantwortlichkeiten zu übernehmen. Nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden kann der Kulturwandel gelingen [3].
Flexibilität statt enges Korsett
Die engen Strukturen in der Pflegebranche erschweren oft die Umsetzung neuer Ideen wie die Selbstorganisation. Es ist wichtig, Rahmenbedingungen zu schaffen, die einen echten Handlungs- und Gestaltungsspielraum ermöglichen. Es geht darum, vorhandene Strukturen zu hinterfragen und flexiblere Arbeitsweisen zu ermöglichen. Nur so kann die Selbstorganisation ihr volles Potenzial entfalten und zu einer positiven Veränderung in der Pflegebranche beitragen [3].
Mehr dazu finden Sie in unserer aktuellen FuCaSe-Studie: https://pflege.iao.fraunhofer.de/fucase-chancen-und-potenziale-von-new-work-in-der-altenpflege/
[1] Hegedüs, A.; Schürch, A.; Bischofberger, I. (2022): Implementing Buurtzorg-derived models in the home care setting: a Scoping Review. International Journal of Nursing Studies Advances. (4) 100061. https://doi.org/10.1016/j.ijnsa.2022.100061
[2] Leask, C. F.; Bell, J.; Murray, F. (2020): Acceptability of delivering an adapted Buurtzorg model in the Scottish care context. Public Health, 179, 111–117. https://doi.org/10.1016/j.puhe.2019.10.011
[3] Gaugisch, P.; Risch, B.; Stolze, D.; Strunck, S. (2023): Future Care and Services – Attraktive und adaptive Pflege. Chancen und Potenziale von New Work in der Altenhilfe. http://dx.doi.org/10.24406/publica-1483